Gespeichert von Christoph am/um Do, 05/19/2016 - 00:00
Vortrag von Prof. Dr. Bertold Klappert, Wuppertal
19. Mai 2016
Markuskirche, Großer Saal - 19.00 Uhr
Rheinstr. 26, Hagen
„Die Erneuerung des Verhältnisses der Christen zu den Juden“ nach 1965 im Vaticanum II und nach 1980 in den Synodalbeschlüssen der Rheinischen und Westfälischen Kirchen ist eigentlich ein radikaler „Neuanfang“. Dieser kommt von der Erkenntnis her, die schon Paulus kritisch an die Heidenchristen in Rom gerichtet hat:“Nicht Ihr Heidenchristen tragt die (jüdische) Wurzel, sondern die (jüdische) Wurzel trägt Euch!“ Die Gründe, die die Evangelische Kirche seit 1980 zu einer Umkehr veranlaßt haben, waren: die bittere Schulderkenntnis der christlichen Mitverantwortung am Holocaust, die Wiederentdeckung der bleibenden Erwählung Israels durch Gott nach dem Römerbrief Kp 9-11 und die Einsicht, daß die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes durch die Jahrtausende, die Rückkehr des Judentums nach Israel als Zeichen der Treue Gottes zu verstehen sind. Angesichts der sich steigernden Gewalt zwischen den Völkern in Israel und in Palästina ist schließlich die Frage dringend geworden, wie die Christen sich zu dem Islam und den Muslimen verhalten. Ob sie zwischen einem toleranten Islam und einem kriegerischen Islamismus unterscheiden lernen...