Gespeichert von Christoph am/um Di, 02/10/2015 - 00:00
Vortrag von Priv.-Doz. Dr. L. Joseph Heid, Uni Duisburg-Essen
10. Februar 2015
Stadtbücherei - 19.00 Uhr
Springe 1, Eingang CineStar, Hagen
Historiker, Publizist hat zahlreiche Publikationen zur deutsch-jüdischen Beziehungs- u. Literaturgeschichte und zum Ostjudentum veröffentlicht. Die WAZ machte am 15. Nov. 2014 mit der Schlagzeile auf: „Die Rechte will Juden zählen lassen“. Was ist geschehen? Im Dortmunder Stadtrat wurde mit der Begründung, dies sei relevant für die politische Arbeit der „Rechten“ eine Anfrage gestellt, die Juden in der Stadt zählen zu lassen. Dies ist ungeheuerlich. Die Empörung in Dortmund und darüber hinaus ist allenthalben groß. Der zentrale Aspekt meines Vortrags
ist die sog. „Judenzählung“ des Preußischen Kriegsministeriums, das auf antisemitischen Druck im Oktober 1916 eine Judenzählung durchführte, mit deren Hilfe der Anteil der Juden an der Front nachgeprüft werden sollte, weil man sie schlichtweg für „Drückeberger“ hielt. In der aktuellen Berichterstattung wird gebetsmühlenartig darauf hingewiesen, dass die Nazis mit solchen Aktionen begonnen hätten. In Wirklichkeit liegt die Tradition viel länger zurück.