Gespeichert von Christoph am/um Di, 02/05/2019 - 00:00
Präsentation der Schüler des Rahel-Varnhagen-Kollegs (Hagen)
05. Februar 2019
Alte Synagoge Hohenlimburg - 19.00 Uhr
Jahnstr. 46, Hagen
„Unser Wohnhaus wurde von diesen Schergen vom Dach bis zum Keller zerstört. Alle Fenster, Möbel, Einrichtungs- und Küchengegenstände, Haus und Tischwäsche, Bücher und Betten usw. wurden in die Gartenanlagen hinter das Haus geworfen und in Brand gesteckt. Mein Vater wurde in Haft genommen.“ So erinnert sich Kurt Rosenberg aus Hohenlimburg an den 10.11.1938. Ähnliche Szenen spielten sich in vielen anderen Wohnungen Hohenlimburger Juden an diesem Tage ab ... bei Tageslicht. Die Polizei schritt nicht ein. Im Gegenteil: einige Opfer wurden festgenommen und ins KZ eingewiesen. Die Täter sammelten einen Teil der Beute am Rathausplatz.
Wie war es möglich, dass langjährige Nachbarn zu hasserfüllten Feinden wurden? Die Hohenlimburger Juden waren gut integriert: sie waren in den örtlichen Vereinen ehrenamtlich tätig, bekleideten öffentliche Ämter in der Stadt, nicht wenige opferten ihr Leben für das Vaterland 1914-1918. Umsonst: ab 1938 wurden sie verfolgt, diskriminiert, später ermordet. Das Pogrom 1938 war ein entscheidendes Datum auf dem Weg nach Auschwitz.
Schüler des Projektkurses Geschichte haben historische Bilder und Zeitzeugenberichte gesammelt und als kleine Broschüre präsentiert.