Eckhard Radau und Bernd Düring, Kabarettduo Paderborn
Zur Woche der Brüderlichkeit
11. März 2020
Emil Schumacher Museum, Auditorium - 19.00 Uhr
Museumsplatz 1, Hagen
In ihrem Programm widmen sich Eckhard Radau und Bernd Düring den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Faschismus hinterlässt auch in der Kabarett-Szene Deutschlands tiefe Wunden. Das Kabarettduo Radau erinnert an Kabarettisten, die in den 1930er Jahren mutig und mit Humor das NS-Regime kritisieren. Zu Lachen gab es viel, aber auch zum Nachdenken: Denn die Vergangenheit wirkt heute aktueller als je zuvor. Fast alle Kabaretts müssen aus politischen Gründen schließen. Aber in Berlin leistet „Die Katakombe“ unter ihrem Gründer Werner Finck spitzfindigen Widerstand, obwohl ständig die Internierung droht. Andere wiederum, wie zum Beispiel Erika Mann, gründen im benachbarten Ausland deutschsprachige Kabaretts, die die Verhältnisse in Deutschland auf die Schippe nehmen. Auch sie müssen vorsichtig vorgehen, sind ständig in Angst ausgewiesen zu werden. Deshalb wird in den Kabaretts nicht mit dem Holzhammer gearbeitet, sondern mit feinsten Nadelstichen. Eckhard Radau präsentiert als Conferencier und Sänger zusammen mit der von Bernd Düring dargebotenen und damals verbotenen Musik einen Querschnitt von widerspenstigen durchaus das Leben gefährdenden Sticheleien gegen den braunen Zeitgeist.
Seit 1983 arbeiten Bernd Düring und Eckhard Radau als Kabarett-Duo zusammen. Sie zählen somit zu den Urgesteinen der ostwestfälischen Kabarett – Szene. Der neuerliche Antisemitismus und das Erstarken rechtspopulistischer Parteien machen deutlich, dass Brechts Schlussvers in seiner Kriegsfibel leider noch immer stimmt: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“
In Kooperation mit dem Emil Schumacher Museum